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1. Schülerinnenbericht aus Mallorca: Unser Abenteuer auf Mallorca

Nina Bross, Celina Gall, Lisa Klitzke, Giulia Cagno, Stavroula Koumpridou, Leonie Riethmüller verbringen gerade mit Erasmus + ihren Praxiseinsatz auf Mallorca. Hier geben sie einen Rückblick auf die ersten Wochen.

Am 9. Januar war es endlich so weit: Wir, eine sechsköpfige Mädelsgruppe (Nina Bross, Celina Gall, Lisa Klitzke, Giulia Cagno, Stavroula Koumpridou, Leonie Riethmüller), machten uns mit großer Vorfreude und Spannung auf den Weg nach Palma de Mallorca, um hier sieben ereignisreiche Wochen im Rahmen des Erasmus Plus Programms zu verbringen. Am frühen Morgen trafen wir uns am Flughafen in Stuttgart, bereit für unser gemeinsames Abenteuer. Der Flug verlief zwar aufgrund einiger Turbulenzen nicht ganz ruhig, doch die Ankunft in Palma ließ die Anspannung schnell verfliegen. Bei angenehmen 22 Grad und mit unseren Koffern in der Hand spürten wir sofort die Aufregung, die der Start in diese besondere Zeit mit sich brachte.

Nach einer kurzen Taxifahrt erreichten wir unsere zentral gelegene Unterkunft in Palma. Schon die Fahrt dorthin beeindruckte uns: Palmen, das glitzernde Meer, die strahlende Sonne und die lebhafte Altstadt vermittelten uns sofort das besondere Flair der Insel. In unserer Wohnung angekommen, wurden wir von Karin Callipo, unserer Ansprechpartnerin im Rahmen von Erasmus Plus, herzlich empfangen. Die Unterkunft erwies sich als hell und geräumig. Trotz kleinerer Herausforderungen zu Beginn richteten wir uns schnell ein und fühlten uns bald wohl.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Organisation. Gemeinsam mit Karin machten wir uns mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg zu unseren Einrichtungen, in denen wir in den kommenden Wochen arbeiten werden. Ziel war es, uns in den Krippen vorzustellen, erste Eindrücke zu sammeln und die jeweilige Strecke mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kennenzulernen. Unsere sechsköpfige Gruppe ist dabei auf drei Krippen verteilt. Zwei Krippen befinden sich innerhalb von Palma: die Einrichtung „Atlas Escoleta“ und die englischsprachigen Krippe „Dragon Fly“) und eine etwas außerhalb: die Einrichtung „Escoleta Koala“. In jeder Einrichtung arbeiten wir zu zweit, was uns den Einstieg erleichterte und uns die Möglichkeit gibt, uns gegenseitig zu unterstützen.

Einige von uns nutzten den Nachmittag, um die beeindruckende Kathedrale von Palma zu besichtigen. Die Atmosphäre vor Ort war magisch: das Rauschen des Meeres, warme Sonnenstrahlen und eine entspannte Stimmung hinterließen bei uns einen bleibenden Eindruck. Andere entschieden sich am Abend für einen Ausflug zum berühmten Bierkönig in Arenal, wo wir in fröhlicher Runde auf die bevorstehende Zeit anstießen.

Nach einem freien Wochenende, das wir dazu nutzten, uns einzuleben, Einkäufe zu erledigen und die Stadt weiter zu erkunden, begann am Montag unser erster Arbeitstag. Das Wetter hatte sich zwar verschlechtert, doch unsere Motivation blieb ungebrochen, und wir freuten uns sehr darauf. 

In den Krippen wurden wir sehr herzlich aufgenommen, sowohl von den Erzieher*innen und Kindern als auch von den Eltern. Schnell fühlten wir uns als Teil der Gemeinschaft. Wir stellten fest, dass die Kindergärten auf Mallorca in einigen Punkten anders organisiert sind als in Deutschland. Viele Kinder besuchen die Krippe bereits in sehr jungem Alter, da die Elternzeit nur sechs Monate beträgt. Die Einrichtungen selbst befinden sich häufig in umgebauten Wohnungen mit kleineren Außenbereichen, die meist mit Kunstrasen ausgestattet sind. Auch das Spielzeugangebot ist oft überschaubarer.

Zu Beginn stellte die Sprache für uns eine besondere Herausforderung dar. Viele Kinder wachsen mehrsprachig auf, wodurch es für uns zunächst schwierig war, Konflikte zu verstehen oder auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Doch mit der Zeit gelang es uns, durch Beobachtung der Gruppendynamik sowie der Reaktionen der Kinder und Erzieher*innen, auch ohne viele Worte zu kommunizieren. Dadurch gewannen wir zunehmend Sicherheit im Umgang mit den Kindern.

Um den Alltag in unserer Unterkunft zu organisieren, erstellten wir einen Haushaltsplan und nutzen verschiedene Apps zur Koordination von Einkäufen. Ein besonderer Bestandteil unserer Wochenstruktur ist der Donnerstag, an dem wir gemeinsam kochen, uns über unsere Erfahrungen austauschen und den Abend mit Gesellschaftsspielen ausklingen lassen.

Ein besonderes Erlebnis war das Fest zu Ehren des Stadtpatrons Sankt Sebastian, das jedes Jahr am 20. Januar gefeiert wird. Sankt Sebastian gilt als Schutzpatron von Palma de Mallorca, da er der Überlieferung nach die Stadt im 16. Jahrhundert vor einer Pestepidemie bewahrt haben soll. Die Feierlichkeiten beginnen bereits am Vorabend, der als „Revetla de Sant Sebastià” bekannt ist, und bilden den Höhepunkt des Festes. Die gesamte Stadt verwandelt sich dabei in eine riesige Feiermeile. Überall werden Feuerstellen errichtet, an denen Menschen grillen, essen und gemeinsam feiern. Auf mehreren Bühnen in der Altstadt gibt es Live-Musik, von Rock bis hin zu traditionellen mallorquinischen Klängen. Ein weiterer Höhepunkt sind die sogenannten „Correfocs“, die traditionellen Feuerläufe. Dabei ziehen verkleidete „Dämonen“ durch die Straßen, begleitet von Feuerwerkseffekten, Trommeln und einem großen feuerspeienden Drachen, der symbolisch den Sieg über die Dämonen darstellt. 

Auch wir erlebten diese ausgelassene Atmosphäre hautnah: Wir besuchten einige Konzerte in der Nähe unserer Wohnung, ließen uns von der mitreißenden Stimmung anstecken und feierten gemeinsam mit Einheimischen und anderen Besuchern. Bereits in den Einrichtungen war die festliche Stimmung die ganze Woche spürbar gewesen: Die Kinder kamen verkleidet in den traditionellen Farben Schwarz und Rot, mit bemalten Gesichtern und Teufelsohren. 

Zum Abschluss dieser ereignisreichen Woche unternahmen wir einen Ausflug nach Valldemossa, einem malerischen Bergdorf, das uns mit seinem traditionellen Charme verzauberte. Es wird oft als einer der schönsten Orte Mallorcas bezeichnet und dem können wir nur zustimmen.

Wir freuen uns darauf, in den kommenden Wochen noch tiefer in die mallorquinische Kultur einzutauchen und weitere wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Diese Zeit wird uns sowohl beruflich als auch persönlich prägen, davon sind wir überzeugt.

Wir halten euch weiterhin auf dem Laufenden!

Eure Mallorca-Crew

am Gate des Flughafens in Stuttgart, von links nach rechts: Nina, Leonie, Celina, Lisa, Stavi und Giulia

am Gate des Flughafens in Stuttgart, von links nach rechts: Nina, Leonie, Celina, Lisa, Stavi und Giulia

Kathedrale am Hafen in Palma. Zu sehen sind Stavi (links), Lisa (Mitte), Giulia (rechts)

Kathedrale am Hafen in Palma. Zu sehen sind Stavi (links), Lisa (Mitte), Giulia (rechts).

Feuer auf der Placa Major im Rahmen der Festlichkeiten für San Sebastian

Feuer auf der Placa Major im Rahmen der Festlichkeiten für San Sebastian

Bergdorf Valldemossa

Bergdorf Valldemossa

mallorquinisches Flair in Valldemossa

mallorquinisches Flair in Valldemossa