Das ist eine katalanische Begrüßung, die „Guten Tag“ bedeutet. Dies passt gut zu einer mallorquinischen Tradition, die wir hier kennenlernen durften.
Vom 13. bis 28. Januar wird Sant Sebastià hier in Palma gefeiert. Sant Sebastià ist der Schutzpatron der Stadt. Es wird daran geglaubt, dass aufgrund seiner Reliquie, die Pest auf Mallorca überstanden wurde. Das Feuer soll daran erinnern, dass alles, was von der Pest berührt wurde von dem Feuer verbrannt wird.
Einige von uns konnten das Fest schon mittwochs in den Einrichtungen bei Sant Antoni kennenlernen. Hierbei verkleideten sich die Kinder in schwarz und rot. Am Freitagabend haben wir uns als Gruppe auf den Weg gemacht, um das traditionelle Grillfest mit den Einheimischen zu feiern. Hierbei waren an verschiedenen Plätzen Feuerstellen aufgestellt, worauf man sein eigenes Fleisch grillen lassen konnte. Außerdem waren Bühnen aufgebaut, auf denen verschiedene Bands Musik von Traditionell bis Modern spielten. Am Plaça Major wurde um 18:00 Uhr zur traditionellen Musik ein großes Feuer entzündet. Durch den dazu traditionellen Tanz der Einheimischen vor der Bühne konnten wir den Stolz der Mallorquiner auf ihre Insel spüren. Dadurch, dass bei dem Tanz jeder mitmachen konnte und sich dieser untereinander beigebracht wurde, haben auch wir die Zugehörigkeit gespürt.
Durch einen Stromausfall in der Woche danach waren auch wir für mehrere Stunden ohne Wasser. Ein Stück spanischer Kultur, das uns aufgrund des deutschen Komforts nicht bewusst war: der Strom hängt mit den Wasserleitungen zusammen. Daher entstand kurz Panik, als plötzlich kein Wasser mehr kam. Dieses Problem wurde gelöst, indem wir schnell unseren Wasservorrat mit zwölf Kanistern Wasser erweiterten.
Freitagabend erwartete uns die nächste Überraschung. Unsere dringend benötigte Waschmaschine gab ihren Geist auf. Dies bedeutete für uns, dass wir unsere Kleidung, die durch die Arbeit mit Kleinkindern in Mitleidenschaft gezogen wurde, nicht waschen konnten. Dadurch entstand die Notwendigkeit, das Innere eines Waschsalons zu erkunden. Dieser war glücklicherweise nur einen kurzen Fußmarsch von uns entfernt. Hier reisten wir mit Mülltüten voller Wäsche und Waschmittel bewaffnet an. Schnell stellten wir fest, dass Waschmittel hier nicht benötigt wird. Durch dieses Abenteuer sind wir nun auch für spätere Krisensituationen bezüglich kaputter Waschmaschinen gewappnet.
Das Ende von Sant Sebastià wird mit einem Fest namens Correfoc zelebriert. Das ist ein Feuerlauf, in dem Dämonen und Bestien Teufel heraufbeschwören. Durch die großen Straßen Palmas werden zahlreiche Feuer und laute Feuerwerke entzündet, von als Teufel und Dämonen gekleideten Meschen. Dabei hatte man auch selbst die Möglichkeit, sich unter diese Gruppen zu mischen. Auch wir begaben uns um 19 Uhr unter die Menschenmassen um dieses Spektakel miterleben zu können. Die verkleideten Bestien hatten Stäbe mit befestigten Feuerwerkskörpern in der Hand, die am Ende der ausgesprühten Funken laut knallten. Unter diesem Funkenregen standen zahlreiche weitere Menschen, die dazu hüpften und sich bewegten. Jede Gruppe hatte auch eine Trommelgruppe dabei, die dazu passende Rhythmen und Bewegungen spielten. Dabei kam bei uns ein kleines Gefühl von Heimweh auf, da es uns an die heimische Fasnet erinnerte.
In der Woche darauf durften wir Frau Kraut und Frau Thiem hier bei uns im sonnigen, aber frischen Mallorca begrüßen. Am Montag und Dienstag besuchten sie uns in den einzelnen Einrichtungen. Hierbei sprachen wir über die pädagogische Arbeit in Spanien und welche Unterschiede wir feststellten.
Aufgrund des nur 6-monatigen Mutterschutz hier in Spanien, besuchen Kleinkinder schon in den ersten Monaten eine Krippe. Deshalb gestaltet sich das Freispiel als kurz und oft durch pflegerische Tätigkeiten unterbrochen. Auch die Teamarbeit unterscheidet sich zu dem von uns bekannten deutschen Standard. In vielen Einrichtungen gibt es größere Personalschlüssel und keine Verfügungszeit, nur Arbeit am Kind.
Anschließend an das Gespräch führten wir die Lehrkräfte durch unsere Einrichtungen. Am selben Abend gingen wir mit Frau Thiem und Frau Kraut in einem spanischen Restaurant Tapas Essen.
Am Mittwochabend besuchten uns die beiden Lehrerinnen in unserem zentral gelegenen Appartement, um einen Einblick in unsere Wohnung zu bekommen. Dieser Besuch wurde mit einem Essen in einem indischen Restaurant abgerundet.
Am nächsten Morgen trafen wir uns am zentralen Bahnhof in Palma. Eine positive Überraschung war, dass Palma gut durch öffentliche Verkehrsmittel vernetzt ist. Der neue Busbahnhof zeigte übersichtlich viele Linien mit moderaten Preisen auf und unterscheidet sich damit stark von dem, was wir aus Deutschland gewöhnt sind. Wir stiegen in den Bus und uns erwartete eine wunderschöne Fahrt durch Mallorcas Landschaft mit Bergen, Zitronenbäumen, kleinen Dörfern und Wäldern nach Port de Sóller.
Dort angekommen wurden wir erst einmal unsere Jacken los, da uns die Sonne in das Gesicht strahlte. Durch den aufgrund der Jahreszeit noch nicht vorherrschenden Tourismus erwartete uns eine fast schlafende Stadt mit einem leeren und ruhigen Strand. Auch auf Mallorca blieben die Methoden der Hilde-Domin-Schule nicht fern: Wir starteten mit einer kreativen Reflexionsrunde am Strand.
Auf der Suche nach einem Café endeckten wir im Wasser sogar einen kleinen Oktopus. Nach der ersten kleinen Mahlzeit packte Frau Kraut die Reflexionskarten auf den Tisch. Diese gaben den Impuls in einen gegenseitigen Austausch über die pädagogische Arbeit und deren Unterschiede zwischen Spanien und Deutschland zu reden. Nach einem kurzen Einkauf in einem Taschenladen machten wir uns auf den Weg nach Sóller.
Dieser führte an einer Straße entlang, an der wir auch immer wieder Häuser mit Zitronenbäumen entdecken konnten. Öfters kam uns auch die alte Tram entgegen, die sich durch leises Hupen bemerkbar machte und sich in das romantische Bild miteinfügte.
In Sóller angekommen machten wir uns auf die Suche nach Essen. Um dem spanischen Flair noch ein Stückchen näher zu kommen, bestellten wir uns Paella. Nach einer Stunde konnten wir eine große Pfanne genießen, diese versüßten wir noch mit einem Eis am wunderschönen Platz bei der Kathedrale. Danach machten wir uns durch die Altstadt auf den Weg zur Bushaltestelle und setzten uns erschöpft, aber glücklich in den Bus nach Hause. Sóller ist eine schöne Stadt, die uns inspiriert Mallorca weiter zu erkunden. Wieder in Palma angekommen mussten wir dann leider Frau Thiem und Frau Kraut wieder verabschieden.
In Katalanisch bedeutet „Wir werden uns Wiedersehen“:
Mos deim coses!