Oberkurs und 1BKSP der Erzieher*innen zu Besuch in der Moschee Herrenberg
(03.12.2019 und 05.12.2019) Anfang Dezember besuchten die Schülerinnen und Schüler des Oberkurses und eine Klasse des 1BKSP die neugebaute DITIB ULUCAMI Moschee in Herrenberg. Wir erfuhren durch engagierte Gemeindeglieder vom Leben der Türkisch Islamischen Gemeinde. Inhalte der Begegnungen waren Fragen zur Architektur, zum Ablauf der Gebetszeiten, zur Organisation des Gemeindelebens. Eine Möglichkeit des gemeinsamen Feierns bietet der „Tag der offenen Moschee“ am 3. Oktober. Neben der Gastfreundschaft und Bereitschaft, auch kritische Fragen der Schüler*innen zu beantworten, waren die äußere und innere Architektur der Moschee beeindruckend: Das Minarett und die reichverzierte Kuppel, die goldenen Ornamente in arabischer Sprache, der gemütliche Teppich. Im Rahmen der Themeneinheit „Interreligiöses Lernen in der Kita“ sind Texte zum Basiswissen über die Weltreligionen, sowie Dialogregeln zum Gespräch zwischen Religionen wichtige Bausteine für die Arbeit mit Kindern, Eltern, Kolleginnen und Kollegen.
1BKSP zu Besuch in der griechisch-orthodoxen Kirche in Esslingen
(17.12.2019) Dieselbe Klasse des einjährigen Berufskollegs begab sich weiter auf den Spuren der Weltreligionen. Mit der S-Bahn ging es nach Esslingen, wo wir die griechisch-orthodoxe Kirche Mariä Verkündigung besuchten. Vor Ort wurden wir in die goldenen Wandmalereien, die Ikonenkunst, in die Besonderheiten orthodoxen Glaubens eingeführt. Eindrücklich waren die vielen Kerzen im Eingangsbereich zur Erinnerung an Verstorbene und in Fürbitte für Freunde und Verwandte sowie der gesonderte Altarbereich, der nur für Männer zugänglich ist. Gesungen wird hier ohne Orgel und Instrumente. Das Abendmahl wird auf der Empore eingenommen. Schülerinnen orthodoxen Glaubens konnten gewinnbringend die Führung ergänzen.
Oberkurs zu Besuch in der Synagoge Stuttgart
(19.12.2019) Mitte Dezember begab sich der Oberkurs auf den Weg nach Stuttgart zur Synagoge und zum Gemeindezentrum der Israelitischen Religionsgemeinschaft. Nach dem Passieren der Hochsicherheitstüren empfing uns ein jüdischer Lehrer. Er stellte uns die Räumlichkeiten des Wohn-, Schul- und Gebetskomplexes vor, in dem Kindergarten, jüdische Schule, Wohneinheiten, ein koscheres Restaurant und Seniorenunterkünfte zu finden sind. Sehr kompetent und reflektiert wurden wir über die Besonderheiten des orthodoxen jüdischen Glaubens informiert. Unserem Guide war anzuspüren, wie wichtig ihm und der israelischen Gemeinde Wissensaneignung und Wissensvermittlung sind. So darf die Kerze am Schrein, indem die Thora-Rolle aufbewahrt wird, nicht erlöschen als Zeichen für lebenslanges Lernen. Vorschriften der Thora prägen den Alltag der vorwiegend russischsprachigen Jüdinnen und Juden. Die Thora-Rollen sind durch einen Vorhang verborgen als Zeichen der Heiligkeit und Würdigung. Eindrücklich war am Ende der Begegnung die Frage nach der Toleranz gegenüber religiösen Minderheiten. Inwieweit ist eine nicht-religiöse Kindertagesstätte verpflichtet, religiösbedingte Speisevorschriften (zum Wohle des Kindes) einzuhalten bzw. koscheres Essen anzubieten? Bzw. inwieweit müssen die Eltern des Kindes selbst dafür sorgen, dass die Einhaltung der Vorschriften möglich ist?
Unterkurs zu Besuch in der Stiftskirche und Spitalkirche Herrenberg
(21.11.2019) Zur Feier des 500-jährigen Jubiläums wurde der ursprüngliche Altar der Herrenberger Stiftskirche per Beamer von der Staatsgalerie Stuttgart in die Stiftskirche auf dem Schlossberg übertragen. 1519 wurde der Altar von Jerg Ratgeb damals für die „Brüder des gemeinsamen Lebens“ gefertigt und war ursprünglich Teil der Gesamtikonograpie im Chor der Kirche. 1890 wurde der Altar verkauft und ist seit 1924 in der Staatgalerie zu sehen. Besonders beeindruckend ist die komplexe Symbolik, die Bildsprache und Farbenvielfalt des Altars.
Im selben Exkursionszeitrum konnten wir auch die neu renovierte Spitalkirche besichtigen und erfuhren über die vielfältigen Programm- und Nutzungsmöglichkeiten des Kirchenraums.
Es zeigte sich bei allen Exkursionen wie gewinnbringend die direkte Begegnung mit religiösen Vertreter*innen und Gebäuden ist. Weitere Besuche im Rahmen der Unterrichtseinheit „Sakralraumpädagogik“ sind in der katholische Kirche St. Josef in Herrenberg geplant.