Die Schülerinnen und Schüler kamen von der Fach- und Berufsschule für Landwirtschaft in Herrenberg sowie den Fachschulen für Nebenerwerbslandwirtschaft in Backnang und in Calw. Nach drei Jahren Berufsschule in Herrenberg werden die Schülerinnen und Schüler als gelernte Landwirte nach einer Abschlussprüfung entlassen. Bei vielen der Schüler*innen steht die Prüfung kurz bevor. Seit 2011 findet im Wechsel jedes Jahr entweder ein Grünlandtag in Aidlingen, ein Ackertag in Bondorf oder ein Bodentag in Renningen für die Landwirtschaftsschüler*innen statt.
Thomas Rott vom Kirchtalhof am Rande Aidlingens begrüßte die Schüler*innen auf seinem Hof. Er unterrichtet selbst für die Landwirtschaftliche Berufsschule der Hilde-Domin-Schule Herrenberg neun Stunden wöchentlich praxisnah auf seinem oder einem anderen Hof. Er wünschte den Schülern einen schönen Tag. Bis 15.30 Uhr ging der praxisnahe Unterricht.
„Ihre Bildung liegt uns am Herzen“, sagte der stellvertretende Landrat Martin Wuttke zu den Schülern. Sie seien es, welche die Grünlandschaft pflegen, den Lebensraum vieler Insekten, Kleintiere und Vögel. Nur mit Fortbildung könnte man später im Betrieb erfolgreich sein. „Nehmen Sie viel mit und schauen Sie sich das intensiv an“, empfahl Martin Wuttke.
Aidlingens Bürgermeister Ekkehard Fauth stellte kurz seine Gemeinde, die „Perle des Heckengäus“ vor mit dem größten zusammenhängenden Landschaftsschutzgebiet auf dem Venusberg. „Ich selbst habe ein Herz für die Natur“, verriet er. „Versuchen Sie als Schüler was mitzunehmen“, empfahl die neue Leiterin des Amtes für Landwirtschaft und Naturschutz, Yvonne Bäuerle. Meike Löhr hatte ihren ersten Arbeitstag als Leiterin der Herrenberger Fachschule für Landwirtschaft. „Dem theoretisch Erlernten folgt heute die Praxis“, betonte sie.
Danach wurde von Heiderose Ebser, von der Landwirtschaftlichen Berufsschule der Hilde-Domin-Schule Herrenberg, die Gruppeneinteilung aufgerufen. Später im Gespräch verriet Thomas Rott, dass er 2010 den Vorschlag für einen Praxistag, einen Grünlandtag, gemacht habe.
„Wie viel Ertrag ergibt ein Heuballen mit 300 Kilo?“, fragte der Lehrer an der ersten Station, bei der es um Gras ging. „Drei Tonnen“, kam als richtige Antwort einer Schülerin. Das vergangene Jahr gilt als Ausnahmejahr wegen der Trockenheit.
An dieser Station ging es auch um die Beurteilung von Silage und Heu, die auch über den Geruch festgestellt werden kann. Auch Farbe und Gefüge spielen dabei eine Rolle. Das Grünfutter ist nur für die Kühe, denn Schweine fressen kein Gras.
Bei der zweiten Station standen ein Heuwender und ein Heuladewagen bereit. Es ging hier um die Grünlandpflege mit Mulchgerät, Mähwerk und Schüttler. Das Heu bleibt drei bis vier Tage auf der Wiese liegen, je nachdem ob daraus Ballen werden oder ob man es zum Nachtrocknen bringt.
Düngung und Pflanzenbestimmung auf extensivem Grünland waren bei Station drei die Herausforderungen. Darum ging es auch in Station vier, allerdings Düngung und Pflanzenbestimmung auf intensivem Grünland.
Schließlich folgte auf Station fünf die Grünlandverbesserung mit Nachsaat, Sämereien und mit Geräten, dem Schlitzgerät, dem Lehner-Streuer und der Nachsaatmaschine.
Alle Teilnehmenden waren sich einig viel praxisnahes Wissen vom Grünlandtag mitgenommen zu haben.