„Wissenschaft im Dialog“ engagiert sich für die Diskussion und den Austausch über Forschung in Deutschland. Jedes Jahr bietet „Wissenschaft im Dialog“ nach dem britischen Vorbild „I’m a scientist“ Schüler*innen die Möglichkeit, ihre Fragen zu einem bestimmten wissenschaftlichen Thema loszuwerden, auf „Du und Du“ im direkten Austausch mit Wissenschaftlern.
Am 23.02.2022 konnten die Schüler*innen der J1/1 sich Fragen zum Bereich „Gesundheit“ überlegen. Angesichts des Profils unseres sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums quasi ein Volltreffer. Bereits während der Unterrichtszeit konnten wir uns auf den gemeinsamen Live-Chat vorbereiten und unsere Fragen formulieren. In einem halbstündigen Live-Chat wurde eifrig getippt und Antworten abgewartet.
Anwesend waren fünf Wissenschaftler*innen, welche in verschiedenen Fachgebieten tätig sind. Vertreten waren unter anderem der Bereich Krebsforschung und Strahlentherapie am Gehirn, Mathematische Modellierung beim Abbau von Knochenimplantaten, Psychologie und Gesundheit mit der Frage, wie Krankheiten in den Medien dargestellt werden sowie eine Ernährungswissenschaftlerin mit dem Forschungsgebiet, welche Entscheidungen unser Essverhalten beeinflussen.
Beispielsweise kam die Frage: „Was ist die größte Nebenwirkung der Strahlentherapie auf das Gehirn?“, worauf die zuständige Wissenschaftlerin mit: „Die schlimmste ist die Abnahme kognitiver Fähigkeiten, die häufigste, glaube ich, Kopfschmerzen und starke Müdigkeit“ antwortete.
Auf die Frage, was in der medialen Darstellung von Erkrankungen am meisten störe, lautete die Antwort der Psychologin: „Als Wissenschaftlerin interessiert es mich ja vor allem erst mal, wie bestimmte Krankheiten dargestellt werden. Aber natürlich stört mich auch mal etwas. Zum Beispiel, dass ein hohes Körpergewicht häufig sehr stigmatisierend dargestellt wird – auch in Form von Bildern. Ziemlich verbreitet ist das Bild von „kopflosen Dicken“, das heißt Körper, die ohne Kopf und sehr negativ dargestellt werden. Das stört mich dann schon, weil es Menschen mit einem hohen Körpergewicht sehr würdelos darstellt und Studien auch nachweisen können, dass solche Bilder die Wahrnehmung von Betroffenen verschlechtern“.
Anschließend können die Schüler*innen den Wissenschaftler wählen, der ihnen am besten gefallen hat. Der Wissenschaftler, der gewinnt, erhält ein Preisgeld in Höhe von 500€. Die Wissenschaftler*innen haben sehr ausführlich auf die Fragen der interessierten Schüler*innen geantwortet und es entstanden spannende und interessante Eindrücke ihrer Arbeit. Es war eine tolle Erfahrung für alle Beteiligten.