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Kunstausstellung „Decoding the Black Box“ – oder wie gelingt die dezentralisierte und demokratische Nutzung von Digitaltechnologien?

Drei Jahre Unterricht, Ausstellungsbesuche im Kindermuseum im Edwin Scharff Museum Neu-Ulm und im Kunstmuseum Reutlingen I Spendhaus, der Jerg-Ratgeb-Skulpturenpfad in Herrenberg, viele Gespräche in Sachen „Kunst“, das alles beinhaltete unser Unterrichtsfach BEF II im LF 4 „Ästhetische Erfahrungen erweitern und künstlerische Fähigkeiten entwickeln“. Zum Abschluss besuchten wir, die Klassen 2BKSP 2/1 und 2 BKSP2/2 (2. Jahrgang der schulischen Ausbildung zum*zur Erzieher*in), die Galerie der Stadt Sindelfingen. Unser großer Dank geht an die Galerie der Stadt Sindelfingen, die uns den Besuch, nach Abschluss der Ausstellung, ermöglichte und dabei weder Eintritt noch Führungskosten verlangte.

Dort erwartete uns die Ausstellung „Decoding the Black Box“: Künstlerinnen und Künstler, die den Versuch starteten, Prozesse, die in unseren Endgeräten ablaufen, zu entschlüsseln.

Denn egal ob Smartphone, Smart Home, Social Software, Bonus-, Navigations-, Verkehrs- oder Überwachungssystem – eines haben alle gemeinsam: Sie sammeln persönliche Informationen in Form von Big-Data. Eine unheimliche Vorstellung, dass sich der private Bereich immer mehr auflöst und unkontrolliert zugänglich gemacht wird, während die Vorgänge, die von diesen Technologien ausgelöst werden, undurchsichtig und im Verborgenen bleiben.

So zeigt im Oktogon der Sindelfinger Galerie die Künstlerin Chino Moya „The Permutations Triptych, 2022“ ein auf vier Videotafeln dystopisches Zukunftsszenario, in dem der Mensch es fertiggebracht hat, die Natur zu eliminieren, und die einzige überlebende Spezies in einer post-digitalen Welt ist. Versklavt von wissenschaftlichen Erkenntnissen und technologischem Fortschritt, lässt er die Welt von algorithmischen Berechnungen steuern. Diese Lebensrealität hat Menschlichkeit durch kalte Logik ersetzt und eine von purer Rationalität geleitete, kollektive Gesellschaft geschaffen.

„Handy“ also nach dem Ausstellungsbesuch entsorgen?

Natürlich nicht! Die Künstlerinnen und Künstler zeigen Gegenentwürfe für eine dezentralisierte und demokratische Nutzung von Digitaltechnologien auf. Wir können die Kontrolle behalten, die Technik gestalten und die Autonomie über unsere Daten zurückerobern.