Nachdem wir glücklich waren alle unsere Koffer erhalten zu haben, machten wir uns auf die Suche nach einem Taxi, das uns zum Campus „Seurakuntaopisto“ in Järvenpää fahren sollte. Järvenpää ist gut 30 km von Helsinki entfernt. Trotz sprachlicher Schwierigkeiten konnten wir ein Großraumtaxi organisieren, das uns sicher zu unserem Ziel brachte. Auf dem Campus angekommen, wurden wir schon von Pertti erwartet. Pertti ist so eine Art Sozialarbeiter auf dem Campus, er ist für die Schüler*innen, die dort im Wohnheim wohnen Ansprechpartner. Er empfing uns und begleitete uns zu unserer Unterkunft. Wir hatten Glück: ein kleines Häuschen, direkt am Campusrand, war für uns reserviert. Froh über die Ankunft teilten wir die Zimmer auf und kamen für einen ersten Moment an. Schnell schrieben wir die erste Einkaufsliste. Diana, eine Mitarbeiterin des Campus, fuhr uns mit dem Auto zum Supermarkt. Bei einem gemeinsamen Abendessen ließen wir den ersten anstrengenden Tag ausklingen.
Am nächsten Morgen um 8 Uhr waren wir mit Katja verabredet, sie ist unsere Ansprechpartnerin während des Aufenthalts. Mit ihr liefen wir zur nächsten Bahnhaltstelle „Ainola“. Diese ist vom Campus nicht weit entfernt. Unser Ziel war das „Kiddy-House“ in Kerava, die Praxisstelle von Anna Schreiner und Luzia. Das „Kiddy-House“ ist ein zweisprachiger Kindergarten eines privaten Trägers (pilke). Im Haus werden Kinder im Alter von 1-7 Jahren betreut. Nach der Begrüßung und einer kurzen Führung durch Luanne, der Anleiterin der beiden Schülerinnen, führten wir noch ein bisschen Small-Talk zum Kennenlernen. Nach dem Besuch der Einrichtung verabschiedete sich Katja nach Helsinki und wir machten uns auf zum nächsten Einkauf.
Am Donnerstag standen die anderen zwei Einrichtung auf dem Plan. Um 9 Uhr trafen wir uns mit Katja um den Kindergarten „Valona“ auf dem Campus zu besichtigen. Er wird die Praxisstelle von Anna Spengler und Sabrina sein. Auch hier werden Kinder im Alter von 1-7 Jahren betreut. Nach einer kurzen Führung und einem ersten Kennenlernen der Einrichtung kehrten wir erstmal für eine kurze Pause zu unserer Unterkunft zurück. Gegen Mittag liefen wir dann mit Katja in die Innenstadt von Järvenpää um das Jugendhaus, die Praxisstelle von Marisa und Sara zu besuchen. Jari, der Leiter der Einrichtung, hieß uns herzlich Willkommen und wir führten gemeinsam ein Gespräch über die Einrichtungen und die kommenden Ereignisse. Mit vielen gesammelten Eindrücken, waren wir alle gespannt auf den ersten Arbeitstag am Montag.
Am Freitagabend trafen wir uns mit Katja und ein paar finnischen Schüler*innen, die auch ein Auslandspraktikum vorhaben, im Haus am See. Bei Essen und Trinken und ein paar Spielen kamen wir mit den Schülerinnen, die im Frühjahr zu uns nach Herrenberg kommen, in Kontakt. Bei einem langen Gespräch mit Katja konnten wir uns gegenseitig besser kennenlernen.
Am ersten Wochenende machten wir einen Tagesausflug in die Hauptstadt, nach Helsinki. Nach einer 20-minütigen Zugfahrt waren wir in der größten Stadt Finnlands angekommen. Mit Kameras bepackt liefen wir zum Dom, dem Wahrzeichen Finnlands. Bei einem Spaziergang am Hafen konnten wir das bekannte „Freibad“ entdecken. Hier schwimmen die Menschen unter freiem Himmel in einem sowohl beheizten als auch einem unbeheiztem Becken. Direkt im Anschluss besuchten wir eine traditionelle russisch-orthodoxe Kirche, die Uspenski-Kathedrale. Auch die Felsenkirche reizte uns sehr. Diese ist durch ihre schlichte und einzigarte Art auf jeden Fall einen Besuch wert. Für uns war es ein sehr eindrucksvoller Tag und es war bestimmt nicht der letzte Besuch.
In der ersten Arbeitswoche erreichte uns direkt die erste Krankheitswelle. Alles in allem waren wir von den vielen Eindrücken und den sprachlichen Schwierigkeiten überfordert. Wir tauschten uns im Team aus und suchten Rat in Deutschland bei unserer Lehrkraft Frau Schramm. Gegenseitige Unterstützung hat uns viel geholfen um Kummer und Sorge zu überwinden.
Nach der ersten Arbeitswoche fuhren wir am Samstag, den 19. Januar leider nur zu fünft nach Tallinn/Estland. Von Helsinki ging die Fähre um 10:30 Uhr über die Ostsee nach Tallinn. Überwältigt von der Altstadt und den doch sichtbaren Unterschieden zu Finnland bestaunten wir ein paar Sehenswürdigkeiten darunter den Alexanderplatz mit der Alexander-Newski-Kathedrale und das Schloss von Tallinn. Auch die deutsche Botschaft entdeckten wir. Gegen Nachmittag ließen wir uns einen Kaffee im ältesten Café Tallinns schmecken. Nach einem kleinen Shopping-Trip gingen wir wieder auf die Fähre, die uns sicher wieder nach Helsinki brachte. Am späten Abend kamen wir müde und erschöpft zurück auf dem Campus an.
Wir sind auf die weiteren Eindrücke vom finnischen Lebensalltag und dem Arbeitsalltag in den Einrichtungen gespannt. Diese Eindrücke werden dann von Anna Schreiner und Marisa Anfang Februar geteilt.