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Praktikum in Finnland: Zweiter Bericht der Schülerinnen

Moi aus Finnland!

In unseren ersten Arbeitswochen konnten wir schon viele Eindrücke über die pädagogische Arbeit und über das Leben in Finnland sammeln.

 Anna Schreiner und Luzia haben sich im bilingualen „Kiddy-House“ in den ersten Wochen sehr gut eingelebt. Luzia arbeitet in der „Moonbeams“-Gruppe, in der sich die 3-5-jährigen Kinder der Kindertagesstätte aufhalten. Sie betreut meist das Freispiel in der Kindergruppe. Dabei stellt sich die Kommunikation als eine Hürde dar, da die Kinder trotz des bilingualen Systems noch sehr wenig Englisch sprechen. Doch durch die nonverbale Kommunikation, kann sie sich mit den Kindern sehr gut verständigen. Im Moment beschäftigen sich die „Moonbeams“ mit Schneeexperimenten. Dabei gefällt es Luzia besonders die Kinder zu unterstützen und sie über die Naturphänomene staunen zu sehen.

Anna Schreiner arbeitet mit den „Rainbows“ und „Sunrays“ Kindern zusammen. In der „Rainbows“-Gruppe befinden sich die Kinder von 5-6 Jahren. Die „Sunrays“-Gruppe ist die Vorschulgruppe des „Kiddy-House“. Im Gegensatz zu unserem deutschen System ist der Besuch der Vorschule, also des letzten Kindergartenjahres, in Finnland verpflichtend. Am Vormittag finden spezielle Angebote für die Vorschulkinder statt. Zum Beispiel widmen sie sich in dieser Zeit bestimmten Projekten, haben unterrichtsähnliche Stunden oder besuchen einmal die Woche die Grundschule. Nach diesen Angeboten gehen die „Sunrays“ ins Freispiel. Für Anna war es ungewöhnlich, die Kinder im Freispiel häufig mit digitalen Medien spielen zu sehen. Allgemein hat sie den Eindruck gesammelt, dass diese hier intensiver genutzt werden. Anna Schreiner kommt besonders gut mit den Kindern in Kontakt, da sie mit ihnen Englisch sprechen kann.

Sabrina, die in der Vorschule der Kindertagestätte „Valona“ arbeitet, verbringt viel Zeit mit den Kindern draußen in der Natur. Jeden Tag gehen die Vorschüler bis zu drei Stunden in den Schnee. Drei Tage in der Woche gibt es erlebnisorientierte Pädagogik im Freien, wie zum Beispiel Langlaufski laufen, Schlittschuh fahren und Eishockey spielen, sowie Waldtage.

Anna Spengler arbeitet auch in der Kindertagesstätte „Valona“, allerdings bei den Kindern im Alter von 3-5 Jahren. Auch sie hat einen Tag in der Woche, an dem sie mit den Kindern draußen verschiedene Wintersportarten ausprobiert. Sie erfuhr von der Leitung der Einrichtung, dass in jeder Kindergruppe mindestens ein Lehrer oder eine Lehrerin anwesend sein sollte. Für sie stellt dies einen bedeutenden Unterschied zur deutschen pädagogischen Arbeit dar. Ihr gefällt die Arbeit mit den Kindern in der Kindertagestätte „Valona“ gut.

Nach den ersten sprachlichen Barrieren im Umgang mit den Jugendlichen im Jugendhaus in Järvenpää, haben auch Sara und Marisa sich dort gut eingearbeitet. Gemeinsam mit ihrem Anleiter Jari, haben sie schon viele Kooperationspartner des Jugendhauses besucht. Dort konnten sie viele interessante Informationen über die Arbeit mit Geflüchteten, den Sportvereinen und den Schulen sammeln. Neben der Jugendhausarbeit besuchen sie wöchentlich die drei weiterführenden Schulen Järvenpääs. In diesen gestalten sie Wettbewerbe in der Schulpause, bei denen die Schüler tolle Preise für ihre Klasse gewinnen können. Im Jugendhaus stehen die Freizeitaktivitäten der Jugendlichen im Mittelpunkt. Im wöchentlich stattfindenden Kochclub werden sie mit den 11-12 Jährigen nächste Woche Apfelküchle zubereiten.

Nachdem die Temperatur am Wochenende auf  -20°C gerutscht ist, beschlossen wir einen Tag im „Flamingo-Spa“ in Vantaa zu verbringen, um eine Auszeit von der Kälte zu nehmen. Mit gefrorenen Wimpern kamen wir am Morgen im Spa an. Der Spa-Bereich bietet vier typisch finnische Saunen, zwei Dampfbäder und zwei Mineralbäder. Auch den angrenzenden Rutschenpark konnten wir nutzen. Da der Flamingo-Spa sich in einem Einkaufszentrum befindet, verbrachten wir noch ein paar Stunden beim gemeinsamen Shoppen. Der Tag bot uns viel Spaß und Entspannung, wodurch wir Kraft für die nächste Woche schöpfen konnten.

Am Sonntag waren die Temperaturen etwas milder, weshalb wir einen Spaziergang über den zugefrorenen See nach Järvenpää machten. Das war für uns ein ganz besonderes Erlebnis. Es war schön zu sehen wie vielfältig die Finnen den zugefrorenen See nutzen. Ob mit Schlittschuhen, Langlauf-Ski oder mit dem Snow-Board und Kite, für alle ist etwas dabei. Wir bekamen Lust selbst mit den Langlauf-Skiern über den See zu fahren, weshalb wir direkt unsere Ansprechpartnerin Katja nach dem Equipment für das nächste Wochenende fragten. Auch die schneebedeckte Landschaft bringt uns immer wieder zum Staunen, da es sich anfühlt wie in einem Winterwunderland.

In Järvenpää besuchten wir einige Secondhand-Shops, die in Finnland sehr populär sind. Wir fanden ein paar besondere Kleidungsstücke, die wir kauften.

Besonders freuen wir uns auf den Besuch unserer Lehrerinnen aus Deutschland und sind jetzt schon in der Planung, der gemeinsamen Ausflüge und pädagogischen Gespräche.

Über unsere letzte Zeit in Finnland werden Anna Spengler und Sara Griesbach Ende Februar berichten.

Erster Bericht von Luzia Obenaus und Sabrina Hoyh

Dritter Bericht von Anna Spengler und Sara Griesbach

Wochenendspaziergang auf dem Tuusulanjärvi-See
Das "Kiddy-House" in Kerava
So verbringt man die Pause im Jugendhaus
Das Jugendhaus in Järvenpää
Sonnenuntergang nach der Arbeit
Entspannung im Flamingo-Spa
Typisch finnische Süßigkeiten - wir probieren uns durch!
Wintersport auf dem See