Am Dienstag, den 25. Oktober, starteten wir, 14 Schüler*innen des zweiten Ausbildungsjahres der Kinderpflege unsere viertägige Studienfahrt zum Umweltbildungszentrum Listhof in Reutlingen. Begleitet wurden wir von unseren Lehrer*innen Frau Bischoff, Frau Schramm, Frau Gutmann und Herr Lüftner. Jeden Tag nahmen wir an Bildungssituationen teil. Diese standen ganz unter dem Motto: „Was können Kinder in der Natur alles entdecken, unternehmen und lernen“.
Ankunftstag: Dienstag, den 25. Oktober
Wir sind am Dienstag um 11:30 Uhr angekommen und bezogen unsere Zimmer. Dann setzten wir uns alle im Gemeinschaftsraum zusammen, um den Tagesablauf zu besprechen. Anschließend hat eine Gruppe ein kleines Essen zubereitet und um 13:00 Uhr gab es Mittagessen.
Um 14:00 Uhr begann unsere erste Bildungssituation: Wir gingen auf Wiesen und in den Wald. Als erstes sollten wir Spuren bzw. Figuren von Tieren im Wald suchen und finden, man nennt das auch „Pirschen“. Dann liefen wir weiter zum Naturschutzgebiet, dort sollten wir verschiedene Pflanzen und Blumen finden, welche auch in ihrer Beschaffenheit verschieden sind, z.B. spitz, weich, hart, zackig oder rund. Diese legten wir auf ein weißes Tuch. Im Naturschutzgebiet liefen wir zu einem Teich und fingen ganz viele Tiere, um sie anzuschauen. Natürlich ließen wir sie danach wieder frei. Anschließend liefen wir weiter in den Wald und bestaunten an einem Baum die Löcher eines Spechtes und spielten ein Duft-Memory. Zum Schluss wurden einigen Mitschüler*innen die Augen verbunden und eine vierte Person musste die anderen durch den Wald führen. Um 16 Uhr kehrten wir an die Unterkunft zurück.
Um 18:45 Uhr deckten wir den Tisch und hörten mit den Köchinnen laute Musik von den legendären Bands Queen und ABBA und sangen dazu. Um ca. 19:30 Uhr aßen wir unserer Menü, es gab Kürbissuppe und Pfannkuchen. Eine Gruppe räumte das Geschirr ab und spülte ab. Und was durfte natürlich nicht fehlen? - Wieder Musik von Queen und ABBA!
Mittwoch, den 26.10.2022
Am Mittwochmorgen gab es erst einmal Frühstück und danach bauten wir gemeinsam mit Markus, einem Mitarbeiter vom Listhof, Nistkästen. Doch bevor es losging, zeigte uns Markus die verschiedenen Arten von Nistkästen und deren Bewohner. Es gibt viele verschiedene Arten von Nistkästen: Fledermaus-Kästen, Insekten-Kästen und Vögel-Kästen. Die Nistkästen sollten zwei Meter über dem Boden aufgehängt werden. Am besten sei es, wenn man einen Nistkasten mit zwei Löchern baue. Durch das eine Loch komme der Angreifer und durch das andere könne der Vogel dann fliehen. Man solle einen Nistkasten alle sechs Monate säubern. Danach ging es an das Bauen der Kästen: Es wurde geschraubt, gehämmert, geschliffen und gebohrt. Jede*r baute einen eigenen Kasten und durften diesen dann mitnehmen.
Um 13:00 Uhr aßen wir dann gemeinsam Mittag, Frau Schramm überraschte uns mit Leckereien, da sie Geburtstag hatte und uns eine kleine Freude machen wollte. Wir sangen Frau Schramm nachträglich ein Ständchen zum Geburtstag. Nach dem Essen hatten wir noch ein bisschen Freizeit bis 14:00 Uhr. Um 14:00 Uhr trafen wir uns hinter dem Haus. Wir wurden gefragt, ob wir Haustiere haben, danach musste jeder ein Kärtchen ziehen und jede*r musste pantomimisch das Tier vormachen und die anderen mussten es erraten. Danach gingen wir zu den Tieren: Küken, Eseln, Hühner und Schafe. Wir gingen mit den Eseln und Schafen spazieren und trafen auf dem Weg die Ziegen und wer wollte durfte später auf einem Esel reiten. Um 16:00 Uhr liefen wir zurück und hatten bis zum Abendessen Freizeit. Um 18:00 Uhr gab es dann zum Abendessen Spaghetti Bolognese. Nach dem Abendessen hatten wir bisschen Freizeit und machten um 20:00 Uhr gemeinsam ein Lagerfeuer, nebenbei gab es Marshmallows und Kekse. Einige spielten danach noch Flüsterpost.
Fazit: Dieser Tag gefiel uns sehr, da es eine gute Erfahrung war mit den Tieren spazieren zu gehen und etwas über die Tiere zu erfahren.
Donnerstag, den 27.10.2022
Am Morgen frühstückten wir um 08:45 Uhr. Im Anschluss bildeten wir Fahrgemeinschaften und fuhren zu dem „Aktiven Spielplatz“. Auf dem Spielplatz gab es wieder Tiere: eine Katze, Hühner, Kaninchen und Schafe.
Udo, ein Mitarbeiter dort, stellte sich vor und zeigte uns den ganzen Platz. Wir bekamen einen Zettel mit Fragen und teilten uns in Gruppen auf. Alle sind los und erkundeten den Spielplatz nochmal selbst für sich. Es ist ein großer Spielplatz, die Kinder haben dort sehr viele Bewegungsmöglichkeiten. Sie können sich auch kreativ ausleben, das sieht man an den Holzhäusern, die sie selbst bauen. Udo erzählte uns, dass viele Kinder von anderen Schulen kommen und dies als Projekt machen. Es kommen auch Schüler*innen aus einer G-Schule, das sind Kinder mit einer geistigen Behinderung. Das Bauen an den Häusern ist gut für die körperliche, motorische, soziale und emotionale Erfahrung. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Außerdem gibt es auf dem Aktivspielplatz eine Feuerstelle mit vielen Sitzmöglichkeiten, ein Backhaus und Klettermöglichkeiten im Stall. Dies ist sehr gut für das Körpergefühl, die Koordination, Kraft und Ausdauer.
Zum Abschluss gab es noch ein kleines herausforderndes Spiel, das wir aber gut gemeistert haben! Dort stand die Teamfähigkeit im Vordergrund. Jede*r musste nach und nach über die Slackline gehen und drauf balancieren. Wenn jemand runter gefallen ist, wurde der Person wieder hoch geholfen. Als die ersten schon das andere Ende der Slackline erreicht hatten, wurden den anderen, die wollten, nach oben geholfen. Dies hat einfach gezeigt, dass alle sehr hilfsbereit sind und wollten, dass es jeder gut schafft ans Ziel zu kommen.
Alle Kinder ab sechs Jahren dürfen den Aktivspielplatz ohne Eltern besuchen. Geeignet ist er bis zum Alter von 13 Jahren. Der Aktivspielplatz ist in der Schulzeit am Dienstag, Mittwoch und Freitag von 13:30 - 18:00 Uhr offen und am Samstag von 11:00 - 18:00 Uhr. In den Ferien von Dienstag bis Samstag von 11:00 - 18:00 Uhr. Der Besuch des Aktivspielplatzes ist kostenlos.
Nach diesem aktiven Spielplatzprogramm fuhren wir zurück zum Listhof. Dort konnten wir uns ein wenig entspannen und abends nach dem Abendessen startete eine weitere Bildungssituation: Einer der Mitarbeiter des Listhofes brachte uns zum Waldrand an einem kleinen See. Unsere Aufgabe war es, dass wir dicht am Wasser nach Fledermäusen Ausschau halten sollten. Uns wurde erklärt, dass die Fledermäuse abends beim Sonnenuntergang von der Stadt zum See fliegen, um ihre Beute zu jagen. Sie jagen sehr dicht an der Wasseroberfläche. Der Mitarbeiter erzählte uns auch noch, dass es ca. 25 verschiedene Fledermausarten in Deutschland gibt, die jeweils zwischen drei bis vier Gramm wiegen. Die Fledermäuse kommunizieren mit Schallwellen, die wir als ein piepsendes Geräusch hören. Um dieses Geräusch besser hören zu können, bekamen manche von uns einen Apparat, der die Schallwellen der Fledermäuse in Knistern umwandelte, damit wir sie hören können. Mit diesem Gerät liefen wir um den See und hörten ab und zu Fledermäuse.
Danach ging es zurück zum Listhof. Dort schauten wir wir den kurzen Dokumentarfilm „Anna und die wilden Tiere - Film über Fledermäuse”. Nach dem Film wurden wir selbst zu Fledermäusen. Wir sollten versuchen mit einer “Grube” gebildet aus unserem Oberteil, Gummibärchen auffangen, so wie es die Fledermäuse machen. Danach sollten wir in 2er Paaren zusammen gehen und der eine Partner bekam die Augen verbunden. Der andere Partner sollte den Weg durch die chaotisch stehenden Stühle führen. Danach war der andere Partner dran.
Unsere letzte Aktion war draußen. Wir sollten uns in einem großen Kreis aufstellen. Eine Person war die Fledermaus, und hatte die Augen verbunden. Ein bis drei Personen waren die Motten. Ziel der Fledermäuse war es, die Motten zu fangen und sich mit den Ohren zu orientieren. Die Motten sollten natürlich vor ihnen wegrennen. Der, der gefangen wurde, sollte sich einfach zurück in den Kreis stellen.
Freitag, 28.10.2022
Am nächsten Tag frühstückten wir noch ein letztes Mal gemeinsam, räumten unsere Zimmer auf und fuhren in unseren Fahrgemeinschaften nach Hause.
Fazit
Insgesamt hatten wir eine schöne Zeit auf dem Listhof. Bei Gesprächen am Lagerfeuer, gemeinsamen Spieleabenden im Aufenthaltsraum und ganz viel Zeit zusammen, lernten wir uns nochmal intensiver und neu kennen.
Das Wetter war zum Glück super und wir hatten fast nur Sonnenschein. Die Bildungsangebote im Freien waren aufregend, herausfordernd und informativ. Wir haben viele neue Erfahrungen und Ideen gesammelt, die wir nun bei der Arbeit mit Kindern anwenden und umsetzen können.