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Was is(s)t die Welt?

Schülerinnen der J1 des Sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums der Hilde-Domin-Schule Herrenberg besuchen die Fotoausstellung zum Thema „Was is(s)t die Welt“, und entdecken den Speiseplan von 24 Ländern der Erde. Die Stadt Herrenberg hat die Fotoausstellung, die von Peter Menzel und Faith D’Aluisio in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) entstanden ist, ausgeliehen und zeigte sie vom 9.-31. Mai in unterschiedlichen Geschäften in der Herrenberger Altstadt.

Die Exponate veranschaulichen die Mengen an Lebensmitteln, die den jeweiligen Familien für eine Woche zur Verfügung stehen, und es gibt nicht nur erstaunliche Unterschiede in den Mengen der verzehrten Lebensmittel, sondern auch in deren Vielfalt. Bei manchen Menschen reicht es kaum für die Bedarfsdeckung, es fehlen wichtige Vitamine und Mineralstoffe, andere leben nicht nur im Überfluss, sondern produzieren bis zu 800 kg Müll pro Jahr, leiden an Übergewicht und verlieren ihre traditionellen Essgewohnheiten unter dem Einfluss „westlicher Ernährung“.

Im Kurs „Sondergebiete der Ernährung“ befassen sich die Schülerinnen mit ihrer Lehrerin Ulrike Reutter auch mit dem Thema „Ernährung in verschiedenen Ländern“, „Ernährung und Globalisierung“ sowie „Ernährung und Umwelt“. Die Ausstellung war geradezu geschaffen für unseren Besuch – aber leider waren wir mit die einzigen, die offensichtlich interessiert waren an der Thematik und den Fotos in den einzelnen Geschäften.

Im Hinblick auf eine klimafreundliche Ernährung (planetary health diet) sollten die Schülerinnen sich einen Überblick verschaffen, wie weit die jeweiligen Länder davon entfernt sind, ihre Gesundheit zu fördern und gleichzeitig den Planeten zu retten. Was bedeutet für eine amerikanische Familie, die über 3,5 kg Rind- und Schweinefleisch pro Woche verzehrt, die Forderung, den Konsum von rotem Fleisch auf die Hälfte zu reduzieren?
Wie soll es Menschen im Tschad gelingen, mit umgerechnet einem Euro, ihre nötigsten Bedürfnisse zu stillen?
Interessant ist auch, dass Kinder, nach ihrem Lieblingsessen gefragt, unabhängig vom Land und der Kultur ganz ähnliche Leibspeisen haben. Man fragt sich, wie der Einfluss westlicher fast-food-Ketten nur so groß werden konnte.

Können wir uns vorstellen, unseren Konsum zu verändern? Weniger und anders zu essen? Diese Frage müssen wir uns stellen und die Antwort sollte im Hinblick auf die eigene Gesundheit und den Klimawandel unbedingt „Ja“ sein.