Die Hilde-Domin-Schule nimmt seit 2019 am SCORA-Projekt (=„Schools opposing racism and antisemitism”) des Regierungspräsidiums Stuttgart teil. Es steht unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsidentin Muhterem Aras. Die Hilde-Domin-Schule ist mit 14 weiteren Schulen Teil dieses Programms. Im Zentrum von SCORA steht zunächst die unmittelbare Begegnung von jungen Deutschen und Israelis im Rahmen eines Schüleraustauschs. Darüber hinaus verpflichten sich alle beteiligten Schulen, ihre Schulkultur weiterzuentwickeln, mit dem Ziel, Rassismus und Antisemitismus sowie anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aktiv entgegenzuwirken. Vielfalt und Unterschiedlichkeit sollen als Bereicherung verstanden und erfahren werden.
Im Rahmen des SCORA-Projektes erstellten einige Schüler*innen unserer Klasse SGG J2/1 aus dem Sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Gymnasium der Hilde-Domin-Schule, im letzten Schuljahr zwei Plakate zum Thema „Jüdisches Leben in unserer Umgebung“ bis 1933 und heute. Wir entwarfen ein Plakat zum Thema „Baisinger Juden – bis 1933“. Hier informierten wir uns über die jüdischen Spuren in Baisingen und griffen dabei die Geschichte der Familie Kahn auf. Fredy Kahn, der Sohn eines Viehhändlers aus Baisingen, lebt noch heute in der Region.
Da es in Herrenberg und nächster Umgebung keine jüdische Gemeinde gibt, nutzen wir das Projekt „Meet a Jew“ (https://www.meetajew.de), bei dem jüdische Jugendliche und Erwachsene aus ihrem persönlichen Alltag erzählen, und luden zwei Personen zum Austausch in unser Klassenzimmer. Anna und David, der selbst in Herrenberg lebt, kamen zu uns an die Schule. Bei „Meet a Jew“ geht es zum einem um Wissensvermittlung, aber vor allem um den Austausch untereinander, den Abbau von Vorurteilen und das Nahebringen des heutigen jüdischen Lebens durch ganz individuelle Erzählungen.
Am 05.07.22 war es nun endlich soweit und wir konnten zusammen mit unserer GGK-Lehrerin Frau Rauch zur Eröffnung der Ausstellung im Stuttgarter Rathaus fahren. Die Stuttgarter Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, Isabel Fezer, eröffnete die Ausstellung gemeinsam mit der Leiterin der Abteilung Schule und Bildung beim Regierungspräsidium Stuttgart, Claudia Rugart, Kern dieser Ausstellung ist, dass es sich um authentische Schüler*innenarbeiten über das jüdische Leben in Stuttgart und Umgebung handelt. Die Ergebnisse von elf Schulen werden in diesem Rahmen präsentiert. Wir schauten uns die vielen, doch sehr unterschiedlich gestalteten Plakate der anderen Schulen an. Es war für uns sehr interessant zu sehen, wie die anderen Schulen und Klassen die Plakat-Idee aufgegriffen hatten, da uns viele Freiheiten bei der Konzeption und Gestaltung der Plakate gelassen wurde.
Die Plakatausstellung kann nun bis zum 8. August kostenlos im vierten Obergeschoss des Stuttgarter Rathauses besucht werden. Weitere Informationen erhalten Sie hier